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Fünf Dinge, die wir über kulturelle Bildung auf dem Land gelernt haben

Wenig Infrastruktur, dafür viel Raum für Neues – so könnte man die Voraussetzungen für kulturelle Bildung auf dem Land beschreiben. In unserem Quartalsthema haben wir viele inspirierende Menschen getroffen, die mit kultureller Bildung auf dem Land etwas bewegen. Was sich von ihnen lernen lässt, lesen Sie in dieser Liste.

Fünf Dinge kultureller Bildung auf dem Land

01. Prägende Erinnerungen

Auf dem Land sind Kulturprojekte oft rar gesät – auch wenn ihr Wert für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen unbestritten ist. Gerade weil es weniger Angebote gibt, bleiben sie den Teilnehmenden meist gut in Erinnerung und können neue Perspektiven eröffnen. Davon berichtet auch die Leiterin des Projekts „TANZ DICH BUNT“, Bettina Kalisch: „Noch heute treffe ich Erwachsene mit ihren Kindern an der Supermarktkasse, die mir dafür danken, wie unsere Projekte sie geprägt haben.“ Erfahren Sie mehr in der ganzen Geschichte zum Projekt.

02. In der Stille liegt die Kraft

Kein Strom, kaum Handyempfang, dafür ganz viel Stille und Raum für neue Erfahrungen: Das Zirkuscamp auf dem Reinighof ist für die Kinder ein besonderer Ort. Sie schlafen in eigenen Zelten oder in der großen Jurte. Vieles ist anders, als sie es von Zuhause kennen. Genau darin sieht Projektleiterin Elisabeth Rudolph eine große Chance. Die Kinder lernten so, sich auf neue Bedingungen und aufeinander einzulassen. Dazu gehört auch, es auszuhalten, für längere Zeit ohne Handy zu sein. Wie das funktioniert hat, lesen Sie in der Reportage zum Zirkuscamp.

03. Bündnisse überwinden Distanzen

Im Musikworkshop „HopeCamp” im sächsischen Annaberg musizieren Kinder und Jugendliche eine Woche gemeinsam mit professionellen Musikerinnen und Musikern. Viele der Kinder haben einen Fluchthintergrund. Die Arbeit an Musikstücken lässt sie neue Hoffnung schöpfen. Mangelnde Infrastruktur und weite Wege gleicht das Projekt durch Zusammenhalt aus: „Manchmal kann es einfach nützlich sein, sich noch mehr Verbündete als die klassischen Bündnispartner zu suchen und anfallende Aufgaben auf verschiedene Menschen aufzuteilen“, erzählen die Koordinatorinnen Gabriele Fritzsch und Friederike Seerig im Interview.

04. Kinder als Zukunftsressource

Sie sind neugierig, idealistisch und sprühen vor Ideen – oft sind sie aber auch ungeduldig und stellen Prozesse in Politik und Verwaltung in Frage. Die Perspektive von Kindern und Jugendlichen ist erfrischend. Ihre Ideen aber tatsächlich umzusetzen, fällt oft schwer. Der Kulturgeograf Marc Redepenning hält den Blick von Kindern für eine unverzichtbare Ressource für Kultur in ländlichen Regionen. Warum es sich lohnt, junge Menschen ernst zu nehmen und in kommunale Entscheidungen einzubeziehen, erklärt er im Interview.

05. Auf das Netzwerk kommt es an

Kultur lebt von Kontakten. Die passenden Partner für ein Projekt zu finden, kann gerade in dünnbesiedelten Regionen schwer sein. Nicht selten wissen Akteure mit ähnlichen Interessen und Ideen gar nichts voneinander. Das Programm „K2 Beratung” will das ändern. Es unterstützt Gemeinden beim Aufbau eines Netzwerks in der kulturellen Bildung – individuell, am Bedarf orientiert und mit Blick für Diversität. Lesen Sie im Interview mit Projektreferentin Marit Tote, wie das gelingt und was Netzwerke stark macht.