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„Musik ist eine Sprache, die jeder versteht“

Vom Zupfinstrument bis zur Computermusik: In den vielfältigen Angeboten, die der Verband deutscher Musikschulen als Programmpartner bei „Kultur macht stark“ fördert, entdecken Kinder und Jugendliche ihr kreatives und musikalisches Potenzial.

Musik berührt, Musik verbindet, Musik macht einfach Spaß. Das konnten bereits an die 59.000 Kinder und Jugendliche in den Projekten erleben, die der Verband deutscher Musikschulen (VdM) in seinem Engagement als Programmpartner bei „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ initiiert hat. Ob Gitarrenkurs, Musik- und Tanzcamp oder Komponieren mit dem Computer: Die vielfältigen Freizeitangebote unter dem Titel „MusikLeben 2“ (dem Folgeprojekt von „MusikLeben“) bieten jungen Menschen von drei bis 18 Jahren die Chance, ihre Musikalität unter professioneller Anleitung zu entdecken und auszuleben. „Schon mit wenigen Tönen auf verschiedenen Instrumenten wird aus einer Gruppe Kinder ein kleines Orchester. Das ist eine prägende Erfahrung für die Teilnehmenden“, sagt Dirk Mühlenhaus vom VdM, der seit 2013 die inhaltliche Leitung des Projektbüros in Bonn innehat.

Musikschule trifft auf Jugendclub

Wie der Bildungsreferent berichtet, engagieren sich derzeit 680 Bündnisse für Bildung bei „MusikLeben 2“. Ein Bündnis besteht jeweils aus einer öffentlichen, gemeinnützigen Musikschule, die den Antrag auf die Förderung stellt und sich dafür mit mindestens zwei weiteren lokalen Partnern zusammenschließt. Das können zum Beispiel ein Jugendclub, ein Theater oder auch eine Kita oder allgemeinbildende Schule sein, vorausgesetzt, die Bildungsangebote finden außerhalb des Regelunterrichts statt. „Musikschulen, die bereits Projekte umgesetzt haben, konnten dadurch Kinder und Jugendliche erreichen, die vorher keinerlei Zugang zum Musizieren hatten“, berichtet Dirk Mühlenhaus. „Durch die Zusammenarbeit mit neuen Partnern entstehen außerdem tragfähige Netzwerke vor Ort. Nicht zuletzt werden die Musikschulen in der Öffentlichkeit und von der Kommune als engagierte Akteure wahrgenommen.“ All das fördert auch die nachhaltige Wirkung der Projekte für die Kinder und Jugendlichen: Ist die Lust am Musizieren erst einmal geweckt, engagieren sich die Musikschulen für kreative Lösungen, um weiterhin eine musikpädagogische Begleitung zu ermöglichen – sei es mithilfe der neu geknüpften Partnerschaften, mit Unterstützung der Kommune oder über weitere Förderprogramme.

Projektbüro gibt Tipps für gelungene Projekte

Musikschulen, die sich erstmals mit einer Projektidee für eine Förderung bei „MusikLeben 2“ bewerben möchten, sollten sich vorab ausführlich von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Projektbüro beraten lassen. „Im gemeinsamen Gespräch können wir klären, ob die Idee zu unserem Konzept passt und worauf bei der Antragstellung und Planung des Projekts zu achten ist“, erklärt Dirk Mühlenhaus. „Mitunter erhalten wir auch Anfragen von interessierten Bündnispartnern, dann vermitteln wir über unser Netzwerk gern den Kontakt zu einer Musikschule vor Ort.“ Eine Mitgliedschaft der Musikschule im VdM ist keine Voraussetzung für eine Förderung. Bewerben können sich Bündnisse für verschiedene Formate: von Kursen im Vorschulbereich über mehrwöchige Kurse bis hin zu Wochenend- oder Ferienfreizeiten. Mehr als 200 neue Anträge sind bei der Ausschreibungsrunde im Oktober im Projektbüro eingegangen, werden nun geprüft und von einer Fachjury bewertet. Passt alles, können die Bündnisse schon im neuen Jahr starten. „Für die Umsetzung raten wir Bündnissen, die Aufgaben der einzelnen Partner gut abzustimmen, Kinder und Jugendliche aktiv und frühzeitig anzusprechen und dabei auch die Eltern ausführlich zu informieren“, sagt Dirk Mühlenhaus.

Vom Instrumentalunterricht bis zum Musizieren mit Apps

Die Vielfalt der geförderten Projekte verdeutlicht, wie facettenreich die Möglichkeiten musikpädagogischer Arbeit sind. Die Bündnisse bieten Instrumentalunterricht in der Musikschule an, aus dem Zusammenspiel heraus entstehen Bands oder kleine Ensembles, mit einem Opernhaus als Bündnispartner wird eine Kinderoper einstudiert und aufgeführt. „Ein Bündnis in Hamburg geht mit seinen Musikangeboten für Geflüchtete zum Beispiel in Erstaufnahmeeinrichtungen“, berichtet Mühlenhaus. „Die jungen Menschen haben dabei sehr viel Spaß. Denn Musik ist eine Sprache, die jeder versteht.“ Auch gibt es ein wachsendes Interesse für Angebote mit digitalem Schwerpunkt wie E-Learning-Kurse oder das Musizieren mit Apps. „Musizieren, ohne ein Instrument spielen zu können – das passt genau zu unserem Ansatz, Kindern und Jugendlichen einen uneingeschränkten Zugang zu Musik zu ermöglichen“, ist Mühlenhaus überzeugt. „Wir sehen die digitalen Angebote nicht als Konkurrenz zur originären Musikschularbeit, sondern als Erweiterung des Spektrums. Und vielleicht erwächst aus der Beschäftigung mit einer Musikapp auch das Interesse, einmal ein reales Instrument in die Hand zu nehmen.“

Kontakt

Verband deutscher Musikschulen e.V.
Projektbüro „Bündnisse für Bildung“
Tel.: 0228 / 95706 91
Fax: 0228 / 95706 33

E-Mail: vdm@musikschulen.de
Website: www.vdm-musikleben.de