Chancen digitaler Medien in der kulturellen Bildung
Digitale kulturelle Bildung kann für Kinder und Jugendliche viel bewirken. Hier verraten drei Programmpartner, was den Einsatz digitaler Medien in der kulturellen Bildung für sie besonders macht, warum es Vertrauen braucht, um kreative Angebote zu schaffen und weshalb Lernen immer in beide Richtungen funktioniert.
„In unseren Workshops erfahren die Jugendlichen Aufwertung“
„Digitale kulturelle Bildung kann gerade auf dem Land viel bewirken. Oft fühlen sich Menschen hier digital abgehängt – ganz unabhängig vom Alter. Das war teilweise auch in Ziesar im westlichen Brandenburg so, wo wir 2019 mit hoch motivierten Akteuren vor Ort einen Grundstein für mehr kreative Medienarbeit gelegt haben. Zu unseren Games-Workshops kamen nach einiger Zeit bis zu 80 Teilnehmende aus dem Ort und vielen Nachbardörfern – und das bis spätabends. Für Kinder und Jugendliche sind digitale Spiele das Medium, mit dem sie ganz selbstverständlich umgehen und für das sie eine große Leidenschaft mitbringen. In unseren Workshops erfahren sie Momente der Aufwertung, die ihnen im Alltag oft fehlen.“
Malina Riedl, Projektleitung „Stärker mit Games“, Stiftung Digitale Spielekultur gGmbH
„Um kreative Angebote zu schaffen, braucht es Vertrauen“
„Digitale Medien in der kulturellen Bildung einzusetzen, macht Spaß und fördert die Medienkompetenz. Um kreative Angebote zu schaffen, braucht es das Vertrauen und die Offenheit lokaler Institutionen, neue Bündnisse einzugehen. Mit unseren „Labs4Future“-Workshops möchten wir besonders Institutionen erreichen, die sich bisher nicht an Angebote der Medienkompetenzförderung im Rahmen von kultureller Bildung gewagt haben. Diesen potenziellen Bündnispartnern bieten wir unsere medienpädagogische Expertise an. Das gemeinsame Ziel: neue und attraktive Angebote für Kinder und Jugendliche vor Ort schaffen – sowohl in urbanen als auch in ländlichen Räumen.“
Julia Behr, Projektleiterin „Labs4Future“, JFF – Jugend Film Fernsehen e.V.
„Der Lernprozess funktioniert in beide Richtungen“
„In unseren Workshops lernen die Jugendlichen, Themen wie Identität, Teilhabe, Gemeinschaft und Zugehörigkeit mit künstlerischen Ausdrucksmitteln zu bearbeiten. Der Lernprozess funktioniert dabei in beide Richtungen. Denn die Teilnehmenden verstehen die Einsatzmöglichkeiten digitaler Medien oft viel intuitiver als die mitwirkenden Erwachsenen. Digitale kulturelle Bildung eröffnet so Möglichkeiten für ein gemeinsames, generationsübergreifendes Lernen und lässt Jugendliche Selbstwirksamkeit spüren – mithilfe der Medien, die sie in ihrer alltäglichen Lebensrealität ganz selbstverständlich nutzen.“
Jasmin Azar, Projektkoordination „MeinLand – Zeit für Zukunft“, Türkische Gemeinde in Deutschland e.V.